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Die Riedlkapelle in Großamberg

Sonntagsspaziergänger lädt die kleine Holzbank zu einer Rast ein, die an der Sonnenseite der Kapelle aufgestellt ist. Die Kapelle findet wenig Beachtung und machte längere Zeit schon einen etwas desolaten Eindruck.

„Riedl-Kapelle“, so heißt das kleine Gotteshaus (Abb.1). Sie soll nun gründlich renoviert werden und bald in neuem Glanz dastehen. Die Kapelle erzählt uns die Geschichte einer Familie, die vor mehr als 100 Jahren lebte, eine Geschichte von glücklichen Tagen, Wohlstand, Ehre, aber auch von Schicksalsschlägen und bitterem Niedergang.

Abb.1. Die Riedlkapelle in Großamberg

Beschreibung der Kapelle

Die Kapelle steht im Gemeindegebiet von Gramastetten neben dem Güterweg Schlagberg frei auf einer Wiese, unweit vom Anwesen Hackl, Großamberg 33.

Der Dreieckgiebel an der Vorderseite des gemauerten Bauwerkes ist über das Dachniveau erhaben und mit Blech gedeckt. Er wird von einem steinernen Kreuz gekrönt. Das über der Apsis abgewalmte Ziegeldach ruht auf einem profilierten Gesimse. Durch ein Rundbogentor mit schmiedeeisernen Gittern betritt man den Innenraum der Kapelle, der durch die doppelten Rundbogenfenster an den beiden Längsseiten Licht erhält. In der Apsis erblickt man über einem Holzaltar eine Abbildung von Maria mit dem Jesuskind (Abb.2). Der Druck ist gerahmt und verglast. Im Rahmenaufsatz liest der Betrachter: „Hlg. Maria, bitte für uns“. Flankiert wird das Altarbild von zwei betenden Engelsfiguren. Auf dem Altartisch finden sich neben zwei Kerzenständern und mehreren Blumenvasen ein kleines Metallkreuz sowie einige Holz- und Keramikstatuen, die Maria, St. Antonius und nochmals einen Engel darstellen. Der Altartisch wird von zwei profilierten Rundsäulen und einem Sockel getragen, den ein Radkreuzrelief ziert. An der linken Wand hängt ein Weihwasserspender: über der Schale thront Maria mit dem Jesusknaben auf dem Schoß und einem Palmzweig in der rechten Hand. Das Jesuskind hält die Weltkugel in Händen.

Abb.2. Der Altar der Kapelle

Die Giebelfront über dem Eingangstor trägt eine Steintafel mit folgender Inschrift: „Zur Erinnerung an Herrn Franz Riedl  Baumeister in Urfahr  gest. am 7. Juni 1892.“ (Abb.3) Eine weitere Gedenktafel ist im Inneren der Kapelle an der rechten Wand angebracht: „Dem Andenken meiner theueren, unvergesslichen Braut  Fräulein Marie Winkelmüller  welche am 9. Sept. 1895 selig im Herrn entschlafen ist. In treuer Liebe  Oberlieutenant PREVEAUX  Herr! Gib ihr die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihr. Herr! Lasse sie ruhen in Frieden – Amen“ (Abb.4).

Wer waren nun die Genannten, an die uns die Tafeln erinnern?

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Text und Fotos (c) Dr. Thomas Schwierz